Die Siamesen - elegante Kobolde mit Persönlichkeit
Die Siamesen gehören zu den bekanntesten Katzenrassen. Sie sind wegen Ihrer Körperzeichnung auch für Laien sofort als Rassekatze zu erkennen.
Es gibt sie in vielen Farben und Mustern, aber als Grundmerkmal gilt ihre Maskenzeichnung, die sie im Gesicht trägt, mit Abzeichen an den Ohren, den Beinen und am Schwanz.
Die Siam gehört zu den Schlankrassen, was auf den ersten Blick erkennbar ist, denn ihr schlanker und muskulöser Körper darf niemals vom Feil kaschiert werden.
Ihr Fell ist kurz und völlig ohne Unterwolle. Es liegt daher glatt an, ist von feiner und glänzender Textur und betont ihren eleganten, langgestreckten und geschmeidigen Körperbau.
Das sie eine königliche Exotin aus dem ehmaligen Siam ist, verrät ein Blick in ihre oval geformten Augen, die von einem leuchtenden Tiefblau sind.
Herkunft und Entstehung dieser alten Katzenrasse sind nicht ganz klar.
Man vermutet Vorfahren bei der nubischen Katze, der Bengalkatze und der asiatischen Hauskatze.
Die erste schriftliche Überlieferung stammt aus Bangkok, der Hauptstadt des ehmaligen Siams, das heute Thailand heißt.
In der Thai-National-Bibliothek finden wir das "Katzen-Gedichte-Buch" aus dem Jahre 1350, in dem die Siamkatzen in Bild und Text beschrieben wird.
Hier ist zu erfahren, daß sie im wahrsten Sinne des Wortes eine königliche Katze ist, da sie im alten Siam den Adeligen vorbehalten war und in deren Palästen residierte.
Ihre Beliebtheit bei der Aristokratie währte übrigens auch in Europa fort, wo sie bis Ende des vergangenen Jahrhunderts eine Begleiterin des Adels war.
Was heute als schwerer Fehler erkannt und verboten wird, das Schielen und der Knickschwanz, wurde im alten siam als "königliches Merkmal" gewertet.
Aus den Überlieferungen der siamesischen Palästen und Tempeln ist zu erfahren, daß die Siamkatze ehemals eine gestrenge Wächterin der Tempel war.
Während ihrer Tempelwachen legte sie ihren Schwanz um die wertvollen Vasen und beäugte sie mit so scharfem Blick, daß sie mit der Zeit zu schielen begann.
Auch die Ringe der Prinzessin wurden ihr anvertraut, indem sie über ihren Schwanz gestreift und dieser verknotet wurde. So kam es zu dem Knickschwanz.
Mag auch vieles von dem Berichteten in das Reich der Legenden gehören, so entspricht die fast hundeähnliche Anhänglichkeitder Siamkatze an den Menschen der Wahrheit.
Nicht auszunehmen davon sind die einfarbigen Geschwister der Siam: die Orientalen, die in allen Wesens-Merkmalen der Siam entsprechen.
Lediglich die Farbe des Haarkleides und der Augen unterscheiden sich von der Siam.
Siamesen sind äußerst intelligent, sehr neugierig und beherrschen schnell kleine Kunststücke.
Zwei weitere herausragende Merkmale sind wohl die Stimme, die bei häufigen Schwätzchen gerne und unüberhörbar eingesetzt wird, sowie das ausgelassene Temperament, daß sie bis zur Erschöpfung tollen läßt.
Auch wenn die Siamesen viel Freiraum benötigen, um sich voll zu entfalten, so sind sie problemlos in der Wohnung zu halten, wo sie ihren Menschen lange Jahre viel Freude bereiten.